
(Bild: Abbvie)
Die Ankündigung zum Ausbau der Produktionskapazitäten des Pharmakonzerns in den USA fiel gegenüber Analysten und Investoren in einer Telekonferenz anlässlich des veröffentlichten Geschäftsberichts von Abbvie. Bis 2035 sollen rund 10 Mrd. US-Dollar an Investitionen fließen. CEO Rob Michael erläuterte, dass das Geld sowohl die aktuelle Wachstumsstrategie unterstützen als auch den Einstieg in neue Therapiebereiche wie Adipositas ermöglichen soll. CFO Scott Reents ergänzte, dass ein Teil der Summe für den Bau von vier neuen Produktionsstätten verwendet wird, die sich auf Wirkstoffproduktion (API), Arzneimittelherstellung, Peptide und medizinische Geräte spezialisieren sollen.Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick
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Das Unternehmen reagiert damit auf die wachsenden protektionistischen Tendenzen in der US-Handelspolitik unter der Trump-Administration. Während Pharmazeutika zunächst von Zöllen verschont blieben, deuten aktuelle Untersuchungen und politische Äußerungen darauf hin, dass auch die Pharmabranche bald Importabgaben zahlen könnte. Durch eine stärkere lokale Fertigung will sich Abbvie gegen diese Risiken wappnen. Rob Michael betonte, dass Abbvies starke US-Fertigungsbasis – 6.000 Mitarbeitende an 11 Standorten – dem Unternehmen helfen wird, potenzielle Zölle besser als viele Wettbewerber abzufangen. Sollten Zölle kurzfristig eingeführt werden, bereitet der Konzern verschiedene Szenarien vor. CFO Reents erklärte, dass alternative Wirkstoffquellen geprüft und Produktivitätsinitiativen angestoßen werden könnten, um Kosten abzufangen. Preisweitergaben an Kunden sieht CEO Michael hingegen kritisch, insbesondere im regulierten staatlichen Markt und bei bestehenden Verträgen.Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick
Abbvie meldete im ersten Quartal 2025 einen Umsatz von 13,34 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg von 8,4 % im Vergleich zum Vorjahr und über den Erwartungen der Analysten. Besonders stark waren die Verkäufe von Skyrizi (3,43 Milliarden USD) und Rinvoq (57 % Wachstum auf 1,7 Milliarden USD). Humira hingegen verzeichnete einen Umsatzrückgang um 50 %, was dessen schwindende Bedeutung für das Gesamtwachstum widerspiegelt. Insgesamt hat Abbvie seine Jahresprognose auf 59,7 Milliarden US-Dollar angehoben. Mit einem Jahresumsatz von 56,3 Mrd. US-Dollar im Geschäftsjahr 2024 ist Abbvie der nach Umsatz fünftgrößte Pharmakonzern der Welt.
Mit den On- nud Re-Shoring-Plänen aufgrund möglicher Strafzölle ist Abbvie im Pharmabereich kein Einzelgänger, eher im Gegenteil: Thermo Fisher, Regeneron und Rochekündigten ebenfalls große Investitionen an. Bereits zuvor hatten Novartis, Eli Lilly und Johnson & Johnson ähnliche Pläne vorgestellt, mit Summen zwischen 23 und 55 Milliarden US-Dollar. Der Trend zur stärkeren Lokalisierung der Produktion ist damit branchenweit zu beobachten.