
(Bild: KI-generiert mit OpenAI)
Gerade erst hat beispielsweise der Basler Pharmakonzern Novartis angekündigt, über die nächsten fünf Jahre 23 Mrd. US-Dollar in zehn Anlagen in den USA zu investieren. Der Konkurrent Roche kündigte sogar 50 Mrd. US-Dollar an. Investitionen wie diese zeigen laut Scienceindustries: Der internationale Wettbewerb um forschungsnahe Arbeitsplätze und Wertschöpfung verschärft sich weiter.Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick
Die Investitionen seien einerseits ein Zeichen der globalen Stärke der Branche – andererseits aber auch ein Warnruf an den Standort Schweiz. Die Schweiz verliere an Boden: Der Zugang zu wichtigen Exportmärkten – insbesondere zur EU – sei eingeschränkt und werde zunehmend schwieriger. Die Zahl klinischer Studien nehme „rapide“ ab.Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick
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Und in zentralen Politikbereichen fehle eine kohärente Zukunftsvision. „Wer Investitionen will, muss attraktive Bedingungen bieten. Andere Länder agieren strategisch – das sollte auch die Schweiz tun“, meint Stephan Mumenthaler, Direktor von Scienceindustries.
Die Schweiz verfüge zwar über „starke Grundlagen“ – exzellente Forschung, qualifizierte Fachkräfte, stabile Strukturen – doch das reiche inzwischen nicht mehr aus.
Damit die Schweiz im internationalen Wettbewerb wieder Taktgeberin wird, braucht es laut Scienceindustries gezielte, mutige Weichenstellungen. Konkret fordert der Branchenverband:
- Steuerliche Planbarkeit sicherstellen: Die Schweiz müsse rasch und entschlossen auf die OECD-Mindeststeuer reagieren, um ihre Attraktivität als Standort für forschungsintensive Unternehmen zu sichern. Eine Umsetzung müsse unter Beachtung der internationalen Entwicklungen stattfinden und der inländischen Standortförderung zugutekommen. Unternehmen bräuchten Planungssicherheit – nicht zusätzliche Unsicherheiten.
- Zugang zu Weltmärkten garantieren: Die exportorientierten Industrien Chemie, Pharma und Life Sciences seien auf stabile Handelsbeziehungen angewiesen. Dazu brauche es langfristig gesicherte Beziehungen zur Europäischen Union als größtem Exportmarkt sowie den weiteren Ausbau des Netzes an Freihandelsabkommen sowie die Modernisierung bestehender Abkommen. Neue Ansätze, wie sektorielle Abkommen mit gleichgesinnten Partnern, seien zu prüfen.
- Innovationen auch im Inland rasch verfügbar machen: Ein schneller Zugang zu neuen Therapien und ein Vergütungssystem, das Innovationen honoriert, stärkten das Vertrauen in den Heimmarkt und setzten ein wichtiges Signal an international tätige Unternehmen. Wie dies genau passieren soll, präzisiert der Verband nicht.
- Visionäre Strategie für gute Rahmenbedingungen in Bereichen mit hohem Innovationspotenzial: Dazu zähle insbesondere die biomedizinische und klinische Forschung – ein Feld mit zentraler Bedeutung für den Innovationsstandort Schweiz. Dass bestehende strategische Initiativen wie der Masterplan Biomedizin nicht weitergeführt werden, zeige, wie wichtig ein neuer, breit abgestützter Standort-Plan sei. Nur mit einer klaren Ausrichtung könne die Schweiz ihre Wettbewerbsfähigkeit langfristig sichern und internationale Investitionen im Bereich Forschung und Entwicklung halten.
- Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Schweiz: Von unnötigen Regulierungen und zusätzlichen finanziellen Belastungen für die Unternehmen müsse dringend abgesehen werden. Vorlagen, welche Schweizer Unternehmen zusätzlich belasten könnten, seien einer kritischen Überprüfung zu unterziehen. Die im Vergleich zu den USA und China hohen Energiepreise seien entsprechend „anzupassen“, so der Verband.
Nach Ansicht Scienceindustries sei „jetzt der Moment, um die Standortfrage strategisch und mutig anzugehen“. Politik und Verwaltung müssten sich ehrlich fragen, welchen Platz die Schweiz im internationalen Wettbewerb künftig einnehmen will. „Die Antworten darauf müssen gemeinsam mit der Wirtschaft gefunden werden – bevor andere Fakten schaffen“, lautet die Forderung.