Europäische Life-Sciences-Unternehmen gaben in einer Studie des Beratungsunternehmens Horváth an, wieder stärker in ihre europäischen Standorte investieren zu wollen. Zudem erwarten sie trotz US-Zöllen 2025 und 2026 eine positive Geschäftsentwicklung.

Die Nachfrage nach pharmazeutischen und biotechnologischen Produkten aus Europa wird als leicht steigend eingeschätzt. (Bild: Stefan Rajewski – Fotolia)

Für seine Studie mit dem Titel „Life Sciences Executives Flash Report" hat das Beratungsunternehmen Horváth über 30 Vorstands- und Geschäftsführungsmitglieder marktführender europäischer Pharma- und Biotech-Unternehmen befragt. Die Befragung in persönlichen Tiefeninterviews führte das Beratungsunternehmen im 1. Quartal 2025 durch, die Auswertung erfolgte im April 2025.Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick

Für das laufende Jahr erwarten zwei Drittel der Befragten ein Ergebniswachstum von über 5 %, für 2026 nochmals in gleicher Höhe. Die Nachfrage nach pharmazeutischen und biotechnologischen Produkten aus Europa wird als leicht steigend eingeschätzt. Die Unternehmen rechnen aufgrund der drohenden US-Zölle mit temporär vorgezogenen Käufen zur Bevorratung – zumindest innerhalb der Grenzen der Haltbarkeit.Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick

Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick

„Welche Dynamiken sich nach diesem kurzfristigen ,Window of Opportunity‘ nach Einführung der Zölle entwickeln, ist jedoch derzeit noch nicht absehbar, weshalb Konzerne aller Voraussicht nach wieder stärker alternative Märkte in Betracht ziehen müssen. Der Markt Europa und insbesondere Deutschland gilt mittelfristig in manchen Bereichen als ein neuer Wachstumsmarkt, da aufgrund der alternden Bevölkerung der Bedarf an Medikamenten und bestimmte Therapien wie neurodegenerative oder rheumatische Krankheiten steigen wird“, führt Philipp Temmel, Studienleiter und Head of Chemicals & Life Sciences beim Beratungsunternehmen, aus.

Obwohl zwei Drittel der befragten Unternehmen ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung regional aufstocken wollen, bemängeln 73 % starke Nachteile durch hohe Personalkosten und Regulatorik in Europa. Entlastende Effekte durch politische Beschlüsse wie in Deutschland kalkulieren die Unternehmen für 2025 noch nicht ein. Stattdessen begegnen sie den herausfordernden Rahmenbedingungen indem sie ihre Kosten optimieren, ihre Effizienz steigern und strukturelle Anpassungen – unter anderem durch die Digitalisierung – durchführen.

Für die Management-Agenda 2025 werden in absteigender Reihenfolge, diese Maßnahmen genannt:

  • Kostenoptimierungen
  • Organisatorische Umstrukturierungen zur Effizienzsteigerung
  • AI-Innovationen beispielsweise, um biologische Targets zu identifizieren
  • Strategische Anpassung des Geschäftsmodells

Die zunehmende Digitalisierung der Life-Sciences-Branche sehen die befragten Unternehmen nicht als negativen Einfluss auf die Beschäftigtenzahlen. Im Gegenteil: 39 % gehen von einem steigenden Personalbedarf im Laufe des Jahres aus, die Hälfte von stabiler Personalstärke und nur 11 % von einem Personalabbau. Denn in der Pharmaindustrie herrsche ohnehin Fachkräftemangel, und für die notwendigen Transformationen brauche es noch mal mehr spezialisierte Mitarbeitende.

Seit Präsident Trump im Amt ist, haben mehrere US- und Nicht-US-Pharmaunternehmen große Investitionen in den USA angekündigt:

Ist WillBet legal in Deutschland? Alle Fakten auf einen Blick